Hamburger Abendblatt, 6. Februar 2015
Hamburg. Der irakische Schriftsteller Najem Wali stellt seinen aktuellen Roman „Bagdad Marlboro“ anlässlich der Lessingtage im Nachtasyl vor. Dabei treibt ein schlechtes Gewissen den Autor zum Schreiben an.
Irgendwann erzählte der Mann, dieser Mann mit jener eindrucksvollen Vita, von seiner Schwester. Der Schriftsteller Najem Wali hat die Schwester, eine von fünf, aus Bagdad nach Deutschland geholt. Es war gleichsam eine Flucht aus dem Irak, das chronisch instabile Land hatte auch er selbst schon Jahrzehnte vorher verlassen. Die Schwester, eine Arzthelferin, lebt jetzt in Dresden. Zurzeit will sie wieder fliehen.
„Wegen Pegida“, erklärte Wali – und lachte.