„Krieg ist nicht nur Streit an den Fronten. Der Krieg hinterlässt Spuren in der Gesellschaft und in der Natur“, mahnte Najem Wali bei seiner Lesung zur Veranstaltungsreihe „kulturgeschichten“ der Konrad-Adenauer-Stiftung im Kreuzberger Stadtlabor „B-Part“.
„Für Iraker bin ich ein Deutscher“, schmunzelte der Schriftsteller. Seit nun beinahe vier Jahrzehnten lebt er in Deutschland, obwohl er als junger Mann nie für möglich gehalten hatte, dass ihm die Flucht vor dem Krieg einmal das Leben retten und er hier eine neue Heimat finden würde. Lange hegte er den Wunsch von einem Studium im Ausland, doch würde er immer wieder in die Heimat zurückkehren, so Wali. Denn eigentlich träumte der im irakischen Basra geborenen Schriftsteller, einziger Sohn der Familie, seit Kindertagen von einer schönen Stadt namens Bagdad. Seine Familie, Tanten und Onkel – alle waren sie fasziniert von diesem so geheimnisvollen Ort. Und sein Vater schien einer der wenigen Abenteurer zu sein, „ der Einzige mit einem Schlüssel zu den Toren dieser Welt“, erklärte sich Najem Wali. Oft sei sein Vater weit gereist und mit unglaublichen Geschichten über Bagdad wieder nach Hause zurückgekehrt