Das Pergamonmuseum schließt ab dem 23.Oktober 2023 für mindestens drei Jahre. Bevor es soweit ist, befragte RBBKultur Najem Wali nach seinem Lieblingsobjekt dort. Seine Wahl fiel sofort auf das Ischtar-Tor, eines der Highlights des Vorderasiatischen Museums.
Zwei Mal eroberten Nebukadnezars Truppen Jerusalem. Die gefangenen Juden ließ er durch das Ischtar-Tor nach Babylon führen – in die Fron. Doch vor Ort waren von der Stadt und ihrer mächtigen Maueranlage nur noch Ruinen zu sehen, in denen Wali Jahrhunderte später gelegentlich spazieren ging, als er seinen Militärdienst in einer Babylon nahegelegenen Kaserne leistete. Dass das der Göttin Ischtar geweihte Stadttor seit 1930 im Berliner Pergamonmuseum zu sehen ist – ausgerechnet in dem Land, das ebenfalls Juden verfolgte, versklavte und ermordete – erscheint dem studierten Germanisten eine „merkwürdige Verbindung“.
Najem Walis Gedanken und Erinnerungen rund um das berühmte Ishtar-Tor sind live zu hören in der Sendung DER MORGEN und nachzulesen bei RBBKultur Radio. Den Link dazu finden Sie HIER