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„Auf einmal warf ihm die Staatmacht Verrat vor“

Seit über einem halben Jahr ist Boualem Sansal jetzt in Haft in Algerien.
Ein Interview mit Najem Wali in der taz von David Bieber (Print-Ausgabe vom  31.5.2025)
taz: Was sagt die Inhaftierung des 75-Jährigen über das Land Algerien aus?
Wali: Viel. Etwa wie willkürlich alles dort stattfindet. Sansal kritisierte die Zustände in Algerien sowie die drohende Gefahr durch Islamismus seit Jahren. Bisher war ihm nichts passiert. Jetzt auf einmal warf ihm die Staatsmacht Verrat vor. Plötzlich war viel von verletzten Nationalgefühlen die Rede, die staatliche algerische Nachrichtenagentur bezeichnete Sansal als „Pseudointellektuellen“, der unterstützt würde von der ganzen „anti­algerischen“, „prozionistischen“ Szene Frankreichs.
taz: Hat der PEN Deutschland Kontakt zu Sansal? Wenn ja, wie setzt er sich für seine Freilassung ein?
Wali: Es geht jetzt bei uns, dem PEN-Zentrum Deutschland, und bei mir persönlich als Writers-in-Prison-Beauftragter darum, Sansal freizubekommen. Was es bedeutet, in Gefangenschaft zu sein, weiß ich aus eigener Erfahrung. Daher weiß ich auch, wann es wichtig ist zu sprechen und wann zu schweigen notwendig ist. Wir sind seitens der Regierungen gebeten worden, für geraume Zeit den Ball flach zu halten, heißt, ruhig zu bleiben, weil es wohl Verhandlungen gibt. Für mich ist klar, solange eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller in Haft sitzt, ist keiner von uns frei.
Das ganze Interview lesen Sie HIER